Sexualpädagogische Workshops für MigrantInnen
Im Rahmen der großen Herausforderungen der aktuellen Migrationsbewegungen an unsere Gesellschaft, kann die Sexualpädagogik einen wertvollen Beitrag zur Integration und zu gegenseitigem Verständnis leisten.
Sei es die sinnvolle Anpassung an den gesellschaftlichen Umgang unserer Kultur mit Sexualität, Tabus und Geboten, das Verstehen des Bildes der Familie, oder der Gleichstellung der Geschlechter.
Wenngleich Sexualität, sexuelle Gesundheit und Beziehungsgestaltung als weniger dringliche Themen angesehen werden können, so sind es doch Lebensthemen, die immer wieder eine große Rolle spielen: für Jugendliche die Neugierde an der erwachenden Sexualität, für junge Erwachsene der Wunsch nach einer Partnerschaft und/oder Familie, im familiären Bereich die Aufklärung der eigenen Kinder, in der Partnerschaft das Bedürfnis nach einer "gesunden" Beziehung, und vieles mehr. Länder wie Deutschland oder Schweden geben diesbezüglich bereits neue Standards vor.
Auch entlang der Vorgaben des österreichischen Integrationsplans leistet die Sexualpädagogik einen Beitrag zu
einem umfassenderen Kompetenzerwerb für nicht mehr schulpflichtige Flüchtlinge
einem Lernraum für Werteorientierung in der Erwachsenenbildung
der Verbesserung der sprachlichen Verständigung im Gesundheitsbereich
der Stärkung der psychosozialen Gesundheit
der Dekonstruktion radikalisierender Ideologien
Ablauf und Inhalt der sexualpädagogischen Workshops
Angepasst an die Wünsche und Möglichkeiten des Auftraggebers und der TeilnehmerInnen werden einmalig, typischerweise in Kleingruppen (bis zu 15 Personen), während eines 4 stündigen Blocks, folgende Themen gemeinsam er- und bearbeitet:
Förderung einer positiven Grundhaltung sich selbst und anderen gegenüber, orientiert am Prinzip der Geleichstellung der Geschlechter
Informationen über den Zugang zu Beratungs- und medizinischen Leistungen, insbesondere bei Problemen und Fragen zur Sexualität
grundlegendes Wissen aus biologischer Sicht
Ausbildung von Werten, für eine selbstbestimmte Sexualität in Verantwortung für sich und andere, sowie die Achtung vor der Vielfalt und Verschiedenheit der Geschlechter sowie das Bewusstsein für sexuelle Identität und Geschlechterrollen
wissenschaftlich gestützte, realistische und nicht verurteilende Informationen um informierte Entscheidungen treffen zu können
Informationen über kulturelle Aspekte der Sexualität, über Verhütung und die Prävention von sexuell übertragbaren Infektionen, HIV und sexueller Nötigung
Verbesserung der Kommunikation über Sexualität, Emotionen und Beziehungen und Unterstützung der Entwicklung der dafür notwendigen Sprachkompetenz